Detroit, Indianapolis und Toledo

Auch wenn diese Seite unter dem Titel Staaten die 2. läuft, es ist nicht erst das 2. Mal, dass ich geschäftlich in die Staaten zu reisen habe. Wenn ich mich nicht verzählt habe, dürfte dies der 6. geschäftliche Trip in den letzten 3 Jahren gewesen sein und der nächste ist schon für nächsten Monat gebucht. Aber ich dachte, es wird mal wieder Zeit ein paar Bilder zu zeigen, da ich bei diesem Trip schon ein paar Besonderheiten sehen durfte, denn ich war das erste Mal wieder für den neuen Arbeitgeber unterwegs, hieß damit auch, neue Kunden und zwei neue Städte.

Also, es ist März 2013, in Deutschland ist es arschkalt. Aber nicht nur in Deutschland, nein auch in Detroit liegt Schnee, die Seen sind zugefroren und auch die weiblichen kanadischen Gänse halten die Werbungsversuche der männlichen Partner noch für reichlich verfrüht.

An dieser Stelle möchte ich dann noch mal kurz deutlich machen, wie solche Geschäftsreisen aussehen. Also da es um einiges billiger war, reisten wir schon am Samstag an. Aber das heißt nicht, dass man dann am Sonntag den ganzen Tag Zeit für Sightseeing oder Shopping hätte. Klar, wir haben am Sonntag auch noch ne Shopping Mall aufgesucht, aber zunächst hieß es Präsentationen für die Kundenbesuche vorzubereiten.

 

Ich glaube ich hatte schon erwähnt, dass es in Detroit nicht wirklich viel zu sehen gibt und Bilder einer Shopping Mall und des GM-Buildings gab es ja schon in nem anderen Bericht zu sehen. Also kommen wir doch gleich zur nächsten Stadt. Dieses Mal stand auch ein Besuch bei einem Kunden in Indianapolis auf dem Programm. Indianapolis liegt ca. 4 Autostunden von Detroit entfernt, was dann auch wieder heißt, großartig Zeit um sich die Stadt anzusehen, hatten wir mal wieder nicht.

Aber zumindest ging es zum Abendessen in die Stadt, zunächst wurde ein nettes Brauhaus besucht, dass die hier reichlich Bier zur Verfügung haben sollten, war mehr als offensichtlich. Aber kann mir mal bitte einer erklären, warum die dann die Biere in so kleinen Gläsern servieren???

Ok, ok, ich hätte auch größere Biere kriegen können;-) Egal, unser Tisch wartete. Zum Dinner sollte es ins weit über die Stadtgrenzen von Indianapolis hinaus berühmte St. Elmo Steak House gehen. Allein, dass man hier in einen Steakhouse mit geschätzten 200 Plätzen auf einem Montag nur einen Tisch bekommt, wenn man reserviert hat, ist glaube ich schon Ansage genug. Das die Steaks da vom feinsten sind, brauche ich glaube ich auch keinem erzählen. Sollte mal jemand das Vergnügen haben, dort zu speisen, dann kann ich demjenigen nur raten, als Vorspeise den Shrimps Cocktail zu bestellen, die Shrimps werden in einer Soße serviert, die dir die Tränen in die Augen treiben. Hossa hot, hot, hot!!!!

Das Beste sollte aber noch kommen. Ich weiß bis heute nicht, aus welchen Grund uns die besondere Ehre zu Teil wurde, eine persönliche Führung durch den Weinkeller zu bekommen, war ich mit dem Trinkgeld doch zu großzügig gewesen?? Egal, hier befinden sich nicht nur Flaschen, die von großen Persönlichkeiten des Sports und der Politik unterschrieben worden sind, nein das Highlight ist ein Rothschild von 1902!!! Wer genau hinschaut erkennt vielleicht die Jahreszahl auf der Flasche. Ein Glas kostet laut Weinkarte 8006 $. Warum die Extra 6??? Ich habe keine Ahnung und unser Kellner hatte auch keine, er war auch so ehrlich zuzugeben, dass den Wein jetzt wohl eh niemand mehr trinken würde;-) Aber muss schon zugeben, es war eine beeindruckende Führung, auch wenn ich mich jetzt nicht als Weinkenner bezeichnen möchte!

So, nachdem wir unseren Kunden abgefrühstückt hatten und bevor es wieder zurück Richtung Detroit gehen sollte, musste ein schneller Stop am Indianapolis Motor Speedway drin sein, schließlich ist der Hauptsitz unseres Kunden grad mal 500 Meter entfernt. Und von den berühmten Indy 500 hat glaube ich jeder schon mal gehört, der auch nur ein wenig Motorsport interessiert ist.

Leider fehlte mal wieder die Zeit, um sich alles in Ruhe anzusehen, so musste die Bustour über den Speedway entfallen, aber eine schnelle Runde durchs Museum war noch drin. Hier habe ich dann auch das Siegerauto aus 1971 entdecken können und hey, ich war sooooooo nah dran und hätte den Pokal fast in der Hand gehabt. Tja, aber enttäuscht war ich dann, als ich mir die Ehrentafel angeschaut habe. Auto Racing Hall of Fame, heißt es so schön, tja, aber unter Auto Racing verstehen die Amis wohl wieder nur das, was bei Ihnen im Land stattfindet. Namen wie Michael Schumacher, Sebastian Vettel oder vielleicht Niki Lauda oder Ayrton Senna sucht man hier vergeblich!

So, oben im Titel steht jetzt auch noch Toledo, tja leider war es, was die Zeit anging in Toledo alles noch knapper. Aber ich denke die Stadt hätte eh nicht so viel hergegeben. Stattdessen hier noch ein paar Bilder, die deutlich machen sollen, dass die Amis es manchmal einfach übertrieben. Von Toledo zurück nach Detroit sind wir an so einem riesen Outdoor Store am Highway angehalten. Muss man sich ungefähr wie nen riesen Baumarkt vorstellen. Die Amis lieben Outdoor Läden. Hier gibt es alles, was man braucht, alles zum Fischen, nee, nix da, nicht nur die Angeln, hier kaufe ich gleich das Speedboot, welches mich auf den großen Seen am schnellsten zu den entsprechenden Angelplätzen bringt mit. Hier gibt es alles zum Jagen, nein, nicht nur die entsprechende Kleidung, oder Hochsitze, die ich eben mal an einen Baum stellen kann, nee, nix da, hier kaufe ich dann gleich auch die entsprechende Knarre mit Zielfernrohr und wenn mir die Schrottflinte nicht reicht, kein Problem, ne Magnum oder ein automatisches Schnellfeuer Gewähr kann ich hier gegen Vorlage meines Ausweises gleich auch mitnehmen!

So, aber was ich euch eigentlich zeigen wollte: In diesen Stores werden dann auch mal schön alle möglichen Jagdtrophäen ausgestellt und ich rede hier jetzt nicht von Reh- oder Hirschgeweihen an der Wand. Hier hat man direkt im Store eine Art Zoo mit ausgestopften Tieren und glaubt mir, dass sind keine Attrappen, dass sind echte Tierpräparationen. Und ja, wir befinden uns eigentlich in einem "normalen" Kaufhaus für Outdoor-Equipment!

So, das war der erste Streich. Nur einen Monat später hat es mich schon wieder in die selbe Ecke verschlagen.

Mehr in der Luft als am Boden

Da ich nicht schon wieder Samstags los wollte und auch früh am Samstag Morgen wieder in Hamburg sein wollte, habe ich dieses Mal eine etwas andere Flugroute gewählt. Hinzu kam noch, dass ich in dieser Woche auch in den Staaten noch Inlandsflüge vor mir haben sollte. Also so hört sich dann die Flugroute sehr beeindruckend an:

Hamburg - Kopenhagen - New York - Detroit; Detroit - Charlotte - Richmond; Richmond - Charlotte - Detroit; Detroit - Chicago - Stockholm - Hamburg

10 Flüge in 6 Tagen, ok, ich bin ja das Fliegen gewohnt und ich habe ja auch so meine Erfahrungen mit diversen Flughäfen, aber durch diesen Trip konnte ich mit Kopenhagen, Charlotte, Richmond und Stockholm schon wieder 4 neue Flughäfen auf meiner Weltkarte abhaken. Wie gesagt, hört sich ja alles super spannend an. So, kommen wir zum negativen Nebeneffekt, auf dem Hinflug hatten wir gleich in Kopenhagen 2 Stunden Verspätung, ich hatte aufgrund meiner Erfahrung für Newark (New York) extra 3 Stunden Zeit zum Umsteigen eingeplant, da ich ja die Amis inzwischen kenne. Dort heißt es nämlich schön jedes mal Immigration, ergo fette Passkontrolle, dann schön Koffer einsammeln und für den Inlandsflug wieder neu einchecken. So, wenn man für das Ganze nur eine Stunde hat, dann ist das dort mehr als eng.

Hey, aber wir sollten knapp eine Stunde in der Luft wieder aufholen, was mich aufatmen ließ, bloß als ich dann die Schlange zur Immigration sah, da war es mit meiner Ruhe wieder dahin. Dort schön 90 Minuten verplämpert und mit Koffer aufnehmen und wieder aufgeben und Terminalwechsel nur noch 20 Minuten Zeit. Klasse. Kam super abgehetzt am Gate für den Weiterflug nach Detroit an, um dort festzustellen, dass die Maschine auch mit über einstündiger Verspätung abheben sollte;-(

Beim Rückflug ging es dann mit 2,5 Stunden Verspätung in Detroit los. Dieses Mal hatte ich 3 Stunden Umsteigezeit in Chicago eingeplant, da dort der Terminalwechsel immer ansteht und seine Zeit in Anspruch nimmt. Fazit, ich bin um 15:50 in Chicago gelandet, Boarding für den Weiterflug nach Stockholm war um 15:40 angesagt. Ok, beim Ausreisen aus den USA muss man wenigstens seinen Koffer nicht neu aufgeben, aber man muss wieder durch die Passkontrolle und dann noch der Terminalwechsel. Ich bin nur an allen mit einem "Excuse me" und "Sorry" vorbei und wie ein Irrer über den gesamten Flughafen mit Vordrängeln an jeder Sicherheitskontrolle gehetzt um zum Gate zu kommen. Dort war man dann schon dabei, meinen Koffer wieder auszuchecken, was ich wohl nur aufgrund meiner Senatorkarte noch mal verhindern konnte. Aber hey, der Typ neben mir wird sich tierisch gefreut haben, dass er für die nächsten 8 Stunden einen völlig durchgeschwitzten Typen neben sich sitzen haben wird.

Also soviel zu nett klingenden, spannenden Dienstreisen!!!!

Wer sich an dieser Stelle fragt, wie kann es denn sein, dass all diese Verspätungen eintreten, also für den hätte ich hier eine Antwort. Ein Stau kann nicht nur auf der Autobahn durch Autos entstehen, nein, der ist in den Staaten auch vor Startbahnen die Regel! Glaub mir, die haben sich da nicht für ne Flugshow oder so was in der Richtung aufgestellt und hey, ist genau wie auf der Autobahn, wenn man dann auffahren will und da ist schon Stau, dann lässt einen trotzdem keine Sau rein!

Ok, aber wenn man viel in der Luft ist, dann bekommt man auch das ein oder andere nette Bild vor die Linse. Leider war das Wetter nicht immer superklar, so dass ich euch eine Stadt wie Chicago, die von oben einfach nur geil aussieht nicht zeigen. Aber hier zum Beispiel mal ein paar Eindrücke von New York und zwar nicht Manhatten.

Beeindruckend ist es auch immer wieder, wenn man so über den Norden von Kanada fliegt. Ich komme mir da immer irgendwie wie ein Astronaut vor, der sich die Welt von ganz weit oben aus seinem Space Shuttle anschaut.

Ok, natürlich war ich nicht nur in der Luft, hatte ja wieder nen Grund, dass ich in die Staaten geflogen bin. Der Hauptanlass war, dass ich dieses Mal eingeladen war auf dem SAE World Congress zu sprechen. Der Congress fand im Cobo-Center in Detroit in unmittelbarer Nähe zum Chrysler-Building statt. War schon ne beeindruckende Veranstaltung, wie alles in den Staaten mal wieder etwas größer als das, was man sonst so in Europa kennt. Hab ja schon an diversen Kongressen und Tagungen teilgenommen, in der Regel dann so um die 300 bis 400 Teilnehmer. Die größten, wie die CTI in Berlin, mit so 1000 Teilnehmern. So, aber hier waren dann gleich 10.000 Teilnehmer!!! Ok, ok, in dem kleinen Nebenhörsaal, in dem ich dann sprechen durfte, passten vielleicht 200 und es war vielleicht ein Viertel der Plätze besetzt, das relativiert die ganze Sache dann schon wieder;-)

Tja und wie fast immer, wenn ich beruflich unterwegs bin, gab es natürlich auch dieses Mal interessante Autos zu bewundern. Hier zwei kleine Beispiele. Stellt sich für mich weiterhin die Frage, wer ist so bekloppt und beflockt sein Auto??? Aber es scheint echt Leute dafür zu geben, oder wie habe ich mir den Existenzgrund für eine Firma, die sich nur auf sowas spezialisiert hat, zu erklären???

Wie auch immer, das war es dann auch schon wieder aus den Staaten, tja und da ich ja in der Lage war, diesen Bericht hier zu schreiben, bin ich ja wohl auch wieder heil zu Hause angekommen. Hier vielleicht noch ein kleiner Insider. Es ist klasse, wenn man nach einer solchen Reise mit seinem Koffer die Wohnungstür aufschließt und sich dort gerade 11 Damen mit ihren Koffern ausbreiten. Mir blieb also nur, das Notreisegepäck wieder zusammen zu suchen und für eine weitere Nacht ein anderes Quartier aufzusuchen. Allerdings muss ich an dieser Stelle auch so ehrlich sein und zugeben, dass ich ja vorher wusste, was mich erwarten würde;-)

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