Rom Februar 2012

Die ewige Stadt, das Management Meeting von 2012 sollte mich zum zweiten Mal in die italienische Hauptstadt führen, das letzte Mal war ich 1989 hier, damals um mit zig anderen Jugendlichen aus dem Bistum Osnabrück vor den Toren der Stadt in Ostia zu zelten. Man, man, ist das lange her und wenn ich ehrlich bin, damals habe ich die Stadt als solches mit all ihrer Geschichte und den wahnsinnig schönen Bauten überhaupt nicht wirklich wahrgenommen. Tja, da hatte ich wohl eher andere Sachen im Kopp, vor allem Rotwein wenn ich mich so recht erinnere ;-)

Leider war dieses Mal meine Zeit um die Stadt zu erkunden auch wieder begrenzt, habe aber dieses Mal nicht den Fehler gemacht, nur zum Arbeiten her zu kommen. Bin mit den Kollegen schon am Mittwoch gegen Mittag angereist, obwohl dass Meeting erst Donnerstag Morgen los gehen sollte. Uns blieb also ein ganzer Nachmittag um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Ok, ok, ok, jeder kann sich bestimmt vorstellen, dass ein Nachmittag für Rom natürlich hinten und vorne nicht reicht, aber hey besser als gar nichts!! Hier das Ergebnis unserer Powersightseeing Tour!

Unser Hotel lag mitten in der Stadt in der Nähe des Stazione Termini (Hauptbahnhof), am Piazza della Republica, von hier aus ging es zu Fuß die Via Nazionale runter Richtung Forum Romanum. Zunächst endet man auf dem Piazza Campidoglio, wo sich unter anderem der Senatoren- (linkes Bild) und der Konservatorenpalast (rechtes Bild) befinden.

Wenn man dann schon mal hier in der Ecke ist, dann sollte man es auf keinen Fall verpassen, bei Lupa vorbei zu schauen, dem Wahrzeichen von Rom, muss ja zugeben, es steht ein wenig versteckt und unscheinbar in der Nähe des Platzes. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch eine Kirche zu Ehren des heiligen Martin, na ob das ein Zufall ist???;-)

Ein kleiner Schlenker nach rechts, und schon liegen sie vor einem, die Reste des Forum Romanum. Das Forum Romanum ist das älteste römische Forum und war Mittelpunkt des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und religiösen Lebens. Es liegt in einer Senke zwischen den drei Stadthügeln Kapitol, Palatin und Esquilin und war der Ort vieler öffentlicher Gebäude und Denkmäler. Es ist heute eine der wichtigsten Ausgrabungsstätten des antiken Roms. Übrigens ist auf dem ersten Bild im Hintergrund das Monumento a Vittorio Emanuelle II, hätte ich auch Bilder von ins Netz stellen können, aber wenn man jede Sehenswürdigkeit von Rom hier zeigen will, dann wäre ich hier nie fertig geworden. Und wenn man dann das Alter betrachtet, jenes Monument wurde 1911 zum 50 jährigen Bestehen Italiens eingeweiht und im letzten Jahr zum 150 jährigen dann noch mal rausgeputzt und jenes mit dem Alter des Forum vergleicht, welches seine Blüte zwischen ca. 500 v. und 600 n. Chr. erlebte, ich denke, dann ist es verständlich, warum ich dem jetzt hier an dieser Stelle nicht soviel Beachtung schenke!

Schlendert man nun die Via del Fori Imperiali runter, läuft man direkt auf das Kolosseum zu. Das Kolosseum (antiker Name: Amphitheatrum Novum oder Amphitheatrum Flavium), ist das größte der im antiken Rom erbauten Amphitheater und der größte geschlossene Bau der römischen Antike. Zwischen 72 und 80 n. Chr. erbaut, ist es heute eines der Wahrzeichen der Stadt und zugleich ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der alten Römer.

Das Gebäude, das ursprünglich dreigeschossig sein sollte, war beim Tod Vespasians 79 fast vollendet. Es bestand aus drei übereinander angeordneten Arkadenreihen zu je 80 Bögen. Die Arkaden wurden durch Halbsäulen gegliedert: die zu ebener Erde im dorischen, die des zweiten Geschosses im ionischen und die des dritten Geschosses im korinthischen Stil. Auf Wunsch von Vespasians Sohn Titus wurde den drei Rundbogengeschossen noch ein viertes Geschoss hinzugefügt, das nicht von Arkaden durchbrochen, sondern massiv gestaltet und nur von rechteckigen Fensternischen durchbrochen wurde. Die Außenmauern des Kolosseums wurden in Römischen Travertin ausgeführt, im Inneren wurden jedoch die billigeren Ziegel und Tuff verwendet.

Nach seiner Fertigstellung im Jahr 80 wurde das Kolosseum dem Geschichtsschreiber Cassius Dio zufolge mit hunderttägigen Spielen eröffnet, unter anderem mit Gladiatorenkämpfen, nachgestellten Seeschlachten und Tierhetzen, bei denen 5000 Tiere in der Arena getötet wurden.

Vom Kolosseum ging es dann mit der U-Bahn zum Vatikan, denn in Rom gehört ein Besuch des Petersdoms wohl einfach zum Pflichtprogramm! Der Petersdom ist das Zentrum des unabhängigen Staats der Vatikanstadt. Den Vorgängerbau, auch Alt-St. Peter genannt, ließ Konstantin der Große um 324 als Grabeskirche über dem vermuteten Grab des Apostels Simon Petrus errichten, dem sie geweiht ist. Der Petersdom fasst 20.000 Menschen und ist mit einer überbauten Fläche von 15.160 m² eines der größten Kirchengebäude der Welt. Besonders mystisch wird es dann, wenn man wie wir das Glück hat, hier einen Sonnenuntergang zu erleben.

Der Petersdom von innen ist natürlich einfach nur unbeschreiblich, all diese Kunstwerke, einfach sagenhaft. Das wohl berühmteste befindet sich wenn man den Petersdom betritt gleich rechts in der ersten Nische. Die römische Pietà von Michelangelo.

Zurück ging es dann zu Fuß durch das abendliche Rom. Vorbei am Castel Sant' Angelo über den Tiber, durch die Altstadt, wo ich ein mehr als seltsames Schild entdeckte, ging es zum Quirinalspalast, dem Sitz des italienischen Präsitenten.

Wählt man diese Route, so kommt man praktisch automatisch am Trevi-Brunnen vorbei. Der Trevi-Brunnen, ist der populärste und mit rund 26 Meter Höhe und rund 50 Meter Breite größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt. Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen mit der linken Hand über die rechte Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen. Ursprünglich gab es den Brauch, einen Schluck aus dem Brunnen zu trinken, um wieder nach Rom zurückzukehren. Ich könnte mich nicht erinnern, dass ich das ein oder andere beim letzten Mal gemacht hätte und ich bin ja trotzdem zurück gekommen, also so habe ich mich auch dieses Mal lediglich auf´s Fotografieren beschränkt!

Sehenswerte Brunnen gibt es übrigens reichlich in Rom. Unter anderem gibt es auch einen vor der spanischen Treppe, eine der bekanntesten Freitreppen in der Welt und ein Ort, den ich dann einen Tag später nochmal schnell besucht habe, denn an diese hatte ich noch ziemlich gute Erinnerungen von meinem letzten Besuch in Rom, hier wurde einiges an Rotwein vernichtet. Bei diesem Besuch habe ich mich dann allerdings im Hotel lieber um den Schampus gekümmert!

ROM du alte Stadt, ich denke ich habe dich nicht zum letzten Mal besucht!

[zurück] [Turin] [home]