Kuala Lumpur und andere

Wie ja inzwischen die meisten wissen, hat mich die Petronas nach Turin gelockt. In einem kleinen Örtchen vor den Toren der Stadt bauen sie ihr neues Entwicklungszentrum für Schmierstoffe aus und ich bin in der glücklichen Position hier den Part der Driveline-Entwicklung zu leiten und mit aufzubauen. Natürlich möchte ich jetzt hier nicht langwierig über meinen Job sprechen, aber die Position bringt es nun mal mit sich, dass ich als weltweit Verantwortlicher für die Entwicklung von Driveline Lubricants auch ein wenig rum komme. Auf den Seiten zum Thema um die Welt möchte ich euch ein wenig an meinen Reisen teilhaben lassen. Wenn ihr so die Bilder seht und die Orte, die ich so alles bereisen durfte, dann mag vielleicht der ein oder andere auf den Gedanken kommen, "man wie geil, würde ich auch gerne machen", tja und an dieser Stelle möchte ich dann auch einfach mal zu bedenken geben, dass das alles nicht reines Vergnügen ist.

Fangen wir doch gleich mal mit Kuala Lumpur an. Natürlich war klar, dass eine meiner ersten Dienstreisen nach Malaysia gehen würde, schließlich ist hier der Hauptsitz unserer Firma und ich musste mich ja dort auch vorstellen! Tja, aber wann und wo und wie diese Reise unterbringen. Es gab auch genug wichtige Kunden, die schon länger darauf warteten, dass sich der neue Entwicklungsverantwortliche in Sachen Driveline Schmierstoffe bei Ihnen vorstellt. Schließlich einigte man sich auf die Woche um den 9. Dezember, da an diesem Tag eh ein technisches Meeting in Kuala Lumpur stattfinden sollte. Nur dumm, dass der Kollege aus Brasilien grad in Europa unterwegs war und so seine Problemchen mit einem wichtigen Kunden, dessen Hauptsitz in einer kleinen Stadt am Bodensee liegt, hatte und meine Anwesenheit bei diesem Meeting mit diesem Kunden auch als äußerst wichtig empfunden wurde. Ergo flog ich am Montag den 6.12. mit meinem Kollegen aus Brasilien und einem Kollegen aus Turin über Frankfurt an den Bodensee, lud dort den Kunden zum Abendessen ein, um dann am 7. Dezember das Meeting abzuhalten. Lief soweit auch ganz gut, Kunde war glücklich dass jemand dabei war, der deutsch sprach und somit einige Verständigungsprobleme überbrücken konnte, somit konnten wir dann am Nachmittag wieder nach Frankfurt aufbrechen. Während die beiden Kollegen weiter nach Turin sind, habe ich mich 4 Stunden in die Launch am Frankfurter Flughafen gesetzt und auf meinen Flug nach Kuala Lumpur gewartet.

Nach kurzem Zwischenstop in Bangkok bin ich dann am Mittwoch den 8.12. 20 Uhr in Kuala Lumpur gelandet, wo direkt ein Fahrer auf mich wartete, der mich zum Hotel gebracht hat. Dort kam ich dann um 21:05 an. In Kuala Lumpur gilt es anscheinend, dass man in den Restaurants vor 9 erscheinen muss, sonst kommt man nicht mehr rein. Mein Chef aus Turin, der schon am Sonntag nach KL geflogen war, nahm mich in der Hotelhalle in Empfang, mit dem Hinweis, dass ich 5 Minuten zum frisch machen hätte, dass Taxi zum Restaurant würde schon warten. Also ich bin ja nicht einer, der immer 100%-ig auf sein Aussehen achtet und ich komme auch gut mal zwei Tage ohne ne Dusche aus. Aber wenn man ein Meeting, 4 Stunden Flughafen, einen Nachtflug und eine einstündige Taxifahrt hinter sich hat, dann möchte man nicht unbedingt in den selben Klamotten, zum ersten Mal seinen Oberbossen bei einem Abendessen gegenüber treten. Aber, kein Pardon, ich durfte den Koffer hochbringen, noch pinkeln gehen und mir zwei Hände voll Wasser ins Gesicht hauen. Gott sei Dank war die Luftfeuchtigkeit in KL mal wieder annährend 100%, da waren eh alle am Schwitzen. Wie auch immer, es wurde gespeist, man nahm an der Hotelbar noch einen Drink und es war 1 Uhr Ortszeit. Aber da mein Rhythmus völlig durch den Wind war und obwohl ich im Flieger nicht richtig pennen konnte, konnte ich es jetzt auch wieder nicht. Ich bin dann um 5 Uhr hoch und habe endlich mal wieder geduscht und mir dann mal die nähere Umgebung angesehen. Diese morgendlichen Spaziergänge, wenn alle anderen noch schlafen, sollten noch zu einer Art Ritual für mich werden, da ich sonst keine Gelegenheiten habe mir auch die Städte anzusehen, an denen ich so lande!

Wie auch immer, es ging so weiter, dass um 8 alle wieder zum Frühstück unten waren, um 8:30 ging es in die Towers und um 9 startete das erste Meeting. Kurze Mittagspause, die ich mal genutzt habe um die Brücke zwischen den beiden Türmen aufzusuchen und von 13 bis 15 Uhr gab es dann das zweite Meeting. Dann hieß es schon wieder zurück zum Flughafen, ich habe also keine 24 Stunden in der Stadt verbracht. Mein Flieger sollte um 18:30 gehen, 30 Minuten nach dem Flieger meines Chefs, der über Singapur nach Mailand zurückfliegen wollte, während ich wieder über Frankfurt nach Turin wollte. Leider hatten wir in dieser Zeit in Deutschland wetterbedingte Verschiebungen im Flugverkehr. Letztendlich bin ich dann um 0:30 aus KL wieder abgeflogen, habe somit, wenn man es genau nimmt sogar noch den 3. Tag in KL erlebt;-) War allerdings nicht ganz so tragisch, letztendlich konnte ich dadurch und dadurch, dass ich lediglich mit Handgepäck gereist bin meine Wartezeit am Frankfurter Flughafen von 4 Stunden auf einen 20 Minuten Sprint von Terminal B nach A inklusive des Passierens von 2 Sicherheitschecks verkürzen und habe meinen Flieger nach Turin noch bekommen. Dass tat allerdings auch Not, so war ich dann doch noch vor Christiane in Turin und konnte sie, zwar etwas geschafft aber glücklich um 18 Uhr persönlich am Turiner Flughafen abholen.

So, diese kleine Geschichte nur als Hintergrund, aber auf diese Sachen, wann ich wo mal wieder welchen Flieger nicht bekommen habe, oder welcher ausgefallen ist und warum ich mal wieder ne Nacht in ner Stadt verbringen musste, wo ich gar nicht die Nacht verbringen wollte und all den Kram, lassen wir jetzt mal weg. Ab jetzt möchte ich euch nur noch die netten Bilder zeigen und dazu den ein oder anderen Kommentar abgeben.

Wie gesagt, fangen wir mit Kuala Lumpur an. Leider kann ich euch nicht zu viele Bilder anbieten, war ja auch nicht so lange dar. Aber wenn man dann vor diesen Towern steht, dann ist das schon beeindruckend und wenn man dann auch noch das Glück hat für die Firma zu arbeiten, der diese Tower gehören und man dadurch den oberen Teil der Brücke besuchen darf, während alle Besucher und Touristen sich mit dem unteren Level abfinden müssen, dann ist das schon geil. Ich war mit zwei Sicherheitsleuten und einer Kollegin aus Malaysia, die mich rumgeführt hat, alleine auf dem 2. Level und konnte mir KL ganz in Ruhe von oben ansehen, während unter mir auf Level 1 (man kann da runter schauen) sich 1000de von Touristen um die besten Plätze an den Scheiben geschlagen haben.

Ach, eine kleine Geschichte dann noch aus KL, ich war ja doch ein wenig überrascht wie "offen" sich Malaysia in Kuala Lumpur erweist. Hätte nicht gedacht, dass man mich in einem muslimischen Staat in ein Restaurant, welches übersetzt "Die Sau" heißt einläd und mir feinstes zartes Schweinefleisch angeboten wird. Mir wurde dann erklärt, dass insbesondere in Kuala Lumpur inzwischen so viele "Ausländer" leben, dass das muslimische gar nicht mehr so durchkommt. Nur noch 30% der Bevölkerung wären Muslime.

Auf diesen Seiten um die Welt werde ich dann auch darauf verzichten von all den "kleinen Dienstreisen", wie nach Berlin, wo ich den Weihnachtsbaum im Sony-Center bewundern konnte, oder von all den Reisen an den Bodensee, wo mich oben bereits erwähnter Kunde immer wieder hinführen sollte, oder auch Reisen nach England oder Neapel wo ich sogar die Zeit gefunden habe die Burg zu besichtigen und runter ins Meer zu schauen (unser Tagungsgebäude lag praktisch auf der anderen Straßenseite direkt an der Uferpromenade:-) werden hier nicht weiter erwähnt, auch wenn ich mich teilweise dort länger aufgehalten habe als in KL.

Aber wo wir schon mal dabei sind, möchte ich an dieser Stelle dann auch noch mal erwähnen, dass ich Dank meiner Tätigkeit auch die Gelegenheit bekomme habe Plätze in Turin zu sehen, wie zum Beispiel diesen alten herrschaftlichen Saal in einem Gebäude mitten in Turin, der als Ort unseres Weihnachtsessens gedient hat, wo man so als Tourist wohl nie rein gekommen wäre. Tja und da ich dann besser zu Fuß nach Haus gehe, als den Wagen zu nehmen, bekomme ich auch immer wieder die Gelegenheit Turin bei Nacht zu bewundern!

So, dass soll aber jetzt wirklich als Einleitung reichen, ich hoffe ihr werdet ein wenig Spaß an meinen Berichten aus allen Teilen der Welt haben, die ich Dank meiner Tätigkeit besuchen durfte! Also klickt auf zurück und sucht euch den Bericht aus der euch interessiert (gern natürlich einem nach dem anderen)!!

[zurück] [Turin] [home]